RasPi 3 – Boot von USB

Ich weiß schon gar nicht mehr wie viele SD-Karten in meinem RasPi 2 gestorben sind. Ob teure oder billige SD-Karten spielte bei mir zumindest keine Rolle. Auch dann nicht, wenn man den Pi mit „shutdown“ richtig runter fährt. Beim nächsten booten fand er dann nichts bootbares mehr auf der SD-Karte vor. Das war dann dass noch einfach zu lösende Problem. Neues Image, fertig. Aber ab und zu war auch die SD–Karten nicht mehr zu gebrauchen, sprich defekt. Es wurde also mal Zeit sich um eine Lösung zu kümmern. 

Mit der Einführung des RasPi 3 bieten sich nun mehrere Lösungen an:

Eine wäre es, übers Netz zu booten. Also der Fall PXE / TFTP. Ich habe aber nicht immer einen Server im Netz am laufen. Diese Lösung kommt daher für mich nicht in Frage.

Eine weitere (die, die ich jetzt auch gewählt habe) ist, von USB zu booten. Egal ob USB-Stick oder Festplatte über SATA zu USB. Im Moment boote ich vom USB-Stick.

Was man dafür an Hardware (wenn nicht teilweise o. ganz vorhanden) benötigt ist:

  • Raspberry Pi 3 –  (1 & 2 können das nicht)
  • SD-Karte (ja, man benötigt einmalig eine SD-Karte von der man booten kann)
  • USB-Stick, oder Festplatte (SSD ist von Vorteil) mit SATA zu USB Konverter
  • Netzteil (ich lebe gut mit einem 2 A Steckernetzteil)

Auf die SD-Karte muss ein Rasbian Image, welches mindestens das Release von 2017-04-10 sein muss. Darin sind einige Änderungen eingeflossen, die das booten von USB einfacher machen, als es vorher der Fall war. Neuer stört nicht. Raspbian installieren.

Mit dieser SD-Karte bootet man jetzt, öffnet ein Terminalfenster und lässt zur Sicherheit noch einmal ein:

sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade

durchlaufen und bootet neu. Es folgt ein:

echo program_usb_boot_mode=1 | sudo tee -a /boot/config.txt

und ein reboot. Um zu überprüfen ob das was wir erreichen wollten auch erreicht wurde:

vcgencmd otp_dump | grep 17:

Als Ausgabe muss jetzt folgendes erscheinen:

17:3020000a

Den RasPi kann man jetzt runterfahren und die SD-Karte entnehmen.

 

Auf den USB-Stick oder die Festplatte muss jetzt das Image installiert werden. Der Vorgang entspricht dem des installierens auf SD-Karte.

Ist das getan, den Stick oder die Platte an den USB-Port des RasPi anschließen und booten. 

Was einem sofort auffällt, ist der im Vergleich zum boot von SD-Karte längere Bootvorgang. Das liegt daran, dass der RasPi die einzelnen Bootdevices in einer festgelegten Reihenfolge abarbeitet. SD ist da an erster Stelle und der boot von USB folgt erst später. Er versucht also als erstes immer von SD-Karte zu booten, auch wenn keine eingesteckt ist. Sollte einen das stören, kann man auch eine leere SD-Karte in den Slot stecken. Dann geht das booten wieder schneller.

Bisher hat der USB-Stick gute Dienste getan und auch mehrfaches provoziertes Strom im laufenden Betrieb abziehen überstanden.

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